Eine weitere Woche ist vergangen und ich komme frisch und hochmotiviert aus meinem ersten FÖJ-Seminar zurück! Endlich durfte ich die anderen FÖJler der Region Bodensee-Oberschwaben kennenlernen und ich muss sagen: Es war eine wirklich tolle Woche. Am Anfang hatte ich noch das Gefühl ich ginge auf Klassenfahrt, aber es stellte sich schnell heraus, dass es viel besser werden würde. Auf Anhieb verstanden sich alle super, es bildeten sich kaum Grüppchen und nach nur fünf Tagen habe ich das Gefühl, dass ich die Leute schon seit Jahren kenne. Vom 10. Bis zum 15. Oktober haben wir zusammen im Baden-Powelhaus, etwas außerhalb von Gengenbach, gewohnt. Die Unterkunft war sauber und sehr gemütlich, das Essen viel besser als ich erwartet hatte. Wir wurden von einer sehr netten Rentnerin bekocht, die, obwohl wir so viele waren, jeden Tag etwas anderes, unglaublich leckeres (und immer vegetarisches) für uns zauberte. Betreut und organisiert wurde das Seminar von unseren zwei Teamern: Hannah und Stefan. Auch das Programm hat mich positiv überrascht. Es war genau so viel geplant, dass uns nie langweilig wurde, aber auch nicht so viel, dass wir überfordert gewesen wären. Auch ging es nicht nur um ökologische Themen. Team-building, verschiedene Diskussionen, Planspiele, kreativ gestaltete Gedankenexperimente und auch Dinge, die nichts mit unserem ökologischen Jahr zu tun hatten, wie beispielsweise eine Nachtwächterführung und kleine Wanderungen, standen auf dem Programm. Mitte der Woche besuchten wir einen Solawi-Betrieb, wo wir das Konzept der solidarischen Landwirtschaft kennen lernten. Hierbei werden die Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Verbrauchern mit organisiert und finanziert wird. Davon profitieren sowohl die Erzeuger, denen ein gesichertes Einkommen aber auch ein größerer Gestaltungsspielraum zu Teil wird, sondern auch die Finanziers, denen im Gegenzug gute, regionale Qualität, sowie Transparenz zu Teil wird. Im Anschluss an Hofführung und Verköstigung mussten wir dann alle bei der Karottenernte mit anpacken. In der Gruppe hat die Arbeit total Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Fluge. Unsere Ernte konnte sich auch wirklich sehen lassen…

Die Abende durften wir weitgehend frei gestalten und saßen oft als Gruppe in einem der Aufenthaltsräume, spielten Spiele, redeten über alles Mögliche oder sangen das neu gelernte Nachtwächterlied. Am letzten Tag durften natürlich ein Lagefeuer und Stockbrot nicht fehlen.
Nach diesem ersten Kennenlernen gilt es dann in den folgenden Seminaren gemeinsam tiefer in ökologische Themen einzutauchen, wobei uns viel Freiraum und Mitbestimmungsrecht gegeben wird. Jeder konnte und sollte sich eine Gruppe suchen, die dann einen thematisch passenden Programmpunkt organisiert. Meine Gruppe hat sich für ein Gedankenexperiment entschieden. Wir denken darüber nach, was in einer Welt passieren würde in der sich schlagartig alle Menschen vegan ernähren. Eine spannende Frage auf die es sicherlich keine eindeutige Antwort gibt.
Wir werden sehen wie es in den nächsten Seminaren weitergeht. Ich freue mich schon :D
Bis zum nächsten Mal!
Jasmin