Vielblättrige Lupine 

Lupinus polyphyllus (Synoyme: Stauden-Lupine)


Herkunft und Verbreitung 

Die Vielblättrige Lupine stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde im 19. Jahrhundert als Zier- und Futterpflanze nach Europa eingeführt. Heute ist sie in vielen Teilen Mitteleuropas weit verbreitet, insbesondere an Straßenrändern, Bahndämmen, auf Wiesen und in offenen Landschaften. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres dichten Wuchses breitet sie sich vielerorts stark aus und gilt als invasiver Neophyt.

Erkennungsmerkmale 

Die Vielblättrige Lupine ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 150 Zentimetern erreicht. Charakteristisch sind die gefingerten Laubblätter mit 9 bis 17 lanzettlichen Blättchen. Die Pflanze entwickelt kräftige Rhizome als Überdauerungsorgane. Von Ende Mai bis Anfang August erscheinen die auffälligen, aufrechten, traubigen Blütenstände, die bis zu 50 Zentimeter lang werden und 50 bis 80 meist blaue, seltener weiße Blüten tragen. Die Blüten zeigen die typische Form der Schmetterlingsblütler mit Fahne, Flügeln und Schiffchen

Sie bildet behaarte, abgeflachte Hülsenfrüchte, die 2,5 bis 6 Zentimeter lang sind und vier bis zwölf Samen enthalten. Die Samen werden durch einen speziellen Mechanismus verbreitet: Beim Austrocknen reißen die Fruchtklappen explosionsartig auf und schleudern die Samen mehrere Meter weit fort. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln und verwandte Bienenarten, wobei Selbstbestäubung durch spezielle Blütenmechanismen verhindert wird.

Problematik 

Durch ihre dichte Wuchsform und die Fähigkeit, Stickstoff im Boden anzureichern, verdrängt die Vielblättrige Lupine heimische Pflanzenarten, insbesondere auf nährstoffarmen Standorten wie Magerrasen oder artenreichen Wiesen. Dies führt zu einer Verarmung der lokalen Flora und kann langfristig die Artenvielfalt gefährden. Besonders betroffen sind naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume, die auf nährstoffarme Bedingungen angewiesen sind.

Bekämpfung 

Um die Ausbreitung der Vielblättrigen Lupine einzudämmen, sollten Einzelpflanzen möglichst vor der Samenreife entfernt werden. Bei größeren Beständen empfiehlt sich das wiederholte Mähen während der Blütezeit, wobei das Schnittgut vollständig entfernt werden muss, um eine weitere Verbreitung der Samen zu verhindern. Eine nachhaltige Bekämpfung erfordert regelmäßige Nachkontrollen und konsequentes Nacharbeiten der Flächen. Das Pflanzenmaterial darf nicht auf dem Kompost entsorgt werden, sondern muss fachgerecht beseitigt werden, um eine ungewollte Ausbreitung zu verhindern.

Heimische Alternativen 

Im Garten empfiehlt es sich auf heimischen Lupinenarten zurückzugreifen.

Heimische Alternativen:

  • Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius)