Stechapfel 

Datura stramonium


Herkunft und Verbreitung 

Die ursprüngliche Herkunft des Stechapfels ist nicht eindeutig geklärt, da die Art heute weltweit verbreitet ist. Vermutlich stammt sie aus Mittelamerika, ist aber mittlerweile in gemäßigten und subtropischen Regionen auf allen Kontinenten anzutreffen. In Mitteleuropa wächst der Stechapfel bevorzugt auf nährstoffreichen, offenen Böden wie Äckern, Schuttplätzen, an Wegrändern und auf Brachflächen.

Erkennungsmerkmale 

Der Stechapfel ist eine einjährige, krautige Pflanze, die meist Wuchshöhen von 50 bis 120 cm erreicht. Charakteristisch sind die kräftigen, verzweigten Stängel und die großen, eiförmigen bis eiförmig-lanzettlichen Blätter mit unregelmäßig gezähntem bis gelapptem Rand. Die Blätter sind meist 8 bis 18 cm lang und können an jungen Pflanzenteilen dicht behaart sein, während ältere Pflanzenteile oft kahl werden. Die auffälligen, weißen bis violetten, trichterförmigen Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und öffnen sich meist abends. Die Früchte sind eiförmige, vierkammerige Kapselfrüchte, die mit zahlreichen, spitzen Stacheln besetzt sind. Jede Frucht enthält bis zu 300 schwarze oder braune, scheibenförmige Samen. So produziert er große Mengen an Samen, die mehrere Jahre im Boden keimfähig bleiben können. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind, gelegentlich auch durch Tiere oder mit Erdaushub verbreitet. Die Pflanze bevorzugt sonnige, gestörte Standorte und kann sich dort rasch ausbreiten, insbesondere auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Problematik 

Der Stechapfel enthält in allen Pflanzenteilen hochgiftige Substanzen. Bereits geringe Mengen können bei Menschen und Tieren schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die Symptome reichen von Mundtrockenheit, Herzrasen und Halluzinationen bis zu Krampfanfällen und Atemlähmung. Aufgrund der Giftigkeit stellt der Stechapfel insbesondere auf Feldern mit Futterpflanzen eine Gefahr für Nutztiere dar und kann auch für Kinder und Haustiere im Siedlungsbereich riskant sein.

Bekämpfung 

Zur Eindämmung des Stechapfels sollten Einzelpflanzen möglichst vor der Samenreife entfernt werden. Das Tragen von Handschuhen ist dabei zwingend erforderlich, um Hautkontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Die Pflanzenreste dürfen nicht kompostiert werden, sondern müssen sicher entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Auf landwirtschaftlichen Flächen ist eine regelmäßige Kontrolle und mechanische Entfernung der Jungpflanzen ratsam.