Da das Wetter in der zweiten Woche regnerischer und ungemütlich wurde, überwog die Arbeit im Büro 💻. Dort durfte ich viele Aufgaben bereits eigenständig erledigen. Von Mara bekam ich zum Beispiel den Auftrag, E-Mails an Kindergärten und Schulen in der Umgebung zu verschicken- mit dem Ziel, Werbung für den NaTour- Bauwagen zu machen, der Ende September nach Wangen und Kißlegg kommt.
Am Mittwoch stand dann ein Außentermin an: Ich durfte bei einer Vor-Ort-Kontrolle (VOK) mitfahren.
Gemeinsam mit Brigitte und Jorinde besuchten wir mehrere Flächen in Schlier, Wangen, Karsee und dem Holzmühleweiher. Ziel der Exkursion war es, vor Ort zu überprüfen, ob die bewirtschaftenden Landwirte sich an die sogenannten Landschaftspflegerichtlinien (LPR) halten. Diese Richtlinien regeln unter anderem, wie Flächen gepflegt werden müssen, um Fördermittel zu erhalten- z.B durch angepasste Mahd oder Beweidungsverzicht zugunsten des Artenschutzes. Dabei haben wir geprüft, ob bereits der zweite Schnitt durchgeführt wurde- und wenn nicht, später mit den Landwirten abgesprochen, wann und wie sie mähen, ohne die Arten zu gefährden. 🌱

Ich lernte viel über intensiv und extensiv genutztem Grünland: Während intensiv bewirtschaftete Flächen häufig gemäht und stark gedüngt werden, um hohe Erträge zu erzielen, bleiben extensiv genutzte Flächen artenreicher, weil sie nur bis zu zweimal im Jahr gemäht und nicht gedüngt werden dürfen.
Auf einer besonders artenreichen Wiese entdeckten wir spannende Pflanzenarten wie Gilbweiderich, Schachtelhalm und die Gelbe Gauklerblume. Außerdem konnten wir einige Wasserfrösche, Moorschrecken und Wespenspinnen beobachten. Daran sieht man, wie wertvoll die extensiv genutzten Flächen für die Biodiversität sind.
Wir sprachen auch von Vegetationsstreifen und -inseln, die vom LEV bewusst angelegt werden. Diese dürfen nicht wie die intensive Grünland gemäht und gedüngt werden und dienen zum Erhalt wertvoller Pflanzenarten, sowie als Rückzugsorte für Insekten. 🦟
Besonders spannend fand ich eine Fläche mit sogenanntem Schwingrasen. Der entsteht, wenn ein See langsam verlandet. Der Boden ist dort stark durchfeuchtet und von Wasserpflanzen durchzogen, wodurch der Boden schwingt, wenn man darauf hüpft.