Kanadische Goldrute
Solidago canadensis
Solidago canadensis
Die Kanadische Goldrute stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde bereits im 17. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Seit etwa 1950 breitet sie sich zunehmend in Mitteleuropa aus – besonders auf Brachflächen, Straßen- und Bahnböschungen, Waldrändern sowie in extensiv genutzten Wiesen.
Die Kanadische Goldrute ist eine mehrjährige Pflanze und erreicht Höhen von 50 bis 200 cm. Sie bildet zahlreiche goldgelbe Blütenköpfchen, die von Juli bis Oktober in auffälligen, rispenartigen Blütenständen erscheinen.
Die Ausbreitung erfolgt durch eine Kombination aus windverbreiteten Samen (bis zu 19.000 pro Stängel) und unterirdischen Rhizomen, die flach unter der Bodenoberfläche wachsen. Bereits wenige Wochen nach dem Austrieb werden neue Knospen gebildet, die eine schnelle Regeneration nach Störungen wie Mahd ermöglichen. So entstehen rasch dichte, dominante Bestände, die andere Pflanzenarten verdrängen.
Die Goldrute bildet in kurzer Zeit großflächige Bestände und verdrängt heimische Vegetation – besonders in artenreichen, extensiv genutzten Wiesen und an Waldrändern. Aufgrund ihrer dichten Wuchsform und ihrer Fähigkeit, sich sowohl über Samen als auch vegetativ auszubreiten, ist sie schwer zurückzudrängen. Eine vollständige Ausrottung ist in der Praxis kaum möglich.
Das Ziel ist, die Ausbreitung in empfindliche Lebensräume zu verhindern und bestehende Bestände zu kontrollieren. Besonders in wertvollen Biotopen sollte eine vollständige Beseitigung angestrebt werden.
Einzelpflanzen und kleine Bestände sollten vor der Blüte und bei feuchtem Boden ausgerissen werden. Größere Bestände lassen sich durch zweimalige Mahd pro Jahr (Ende Mai und Mitte August) mit anschließendem Entfernen des Schnittguts eindämmen.
Kleinere dichte Bestände können zusätzlich nach der Mahd mit UV-undurchlässiger Folie abgedeckt werden. Um Neuansiedlungen zu vermeiden, sollten offene Bodenstellen direkt begrünt werden.
Das Schnittgut mit Samen darf nicht auf unbefallenen Flächen gelagert werden, sondern sollte professionell kompostiert oder vergärt werden. Regelmäßige Nachkontrollen und Pflege sind entscheidend für den Bekämpfungserfolg.